Pokalfieber und wirbelnde Winde in Demmin!
Am Samstagmorgen verließen die Ringerfalken des TSV-Falkensee in aller Frühe das wohlige Nest und machten sich bei klirrender Kälte auf nach Demmin im fernen Mecklenburg.
Auch in diesem Jahr war die Vorfreude auf das 19.Pokalturnier der Hansestadt Demmin groß.
5 Ringer, davon 2 der jüngsten, waren für den TSV angetreten. Beinahe 200 Starter aus 24 Vereinen, waren selbst für dieses bekannte internationale Pokalturnier ein neuer Rekord.
Im leichtesten Limit bis 21kg der U8 war der 6-Jährige Leonard Klein für den TSV aktiv. Siegesgewiss ging er ans Werk und gewann in einem wahren Punktekrimi 13:12, seinen ersten Kampf gegen einen nicht minder entschlossenen Opponenten. Gegner 2 ließ er gar keine Zeit zum eigenen Agieren und legte diesen nach 16:2 Vorsprung auf die Schultern. Der nächste Gegner stoppte dann seine Serie durch Erfahrung mit einem Punktsieg. Den Kampf um Platz 3 gewann er dann „technisch überlegen“ (15 Punkte Unterschied) 27:8.
Teamkamerad und Trainingspartner Karl-Heinz Rossi, auch erst 6 Jahre alt, rang sein erstes Turnier überhaupt, im Limit bis 23kg der U8, nach nur wenigen Wochen Training, gleich in Demmin! Das verständliche Lampenfieber war sofort vergessen, als der Pfiff zum ersten Kampf ertönte. Nach einem hin und her, aus Ober- und Unterlage siegte zwar sein erster Gegner, aber der Wille zu gewinnen war geweckt. Derart angespornt, rang er im 2. Kampf wie ein entfesselter Wirbelwind. Mit guten Beinangriffen erzielte er schnell einen 14: 0 Vorteil und drückte anschließend den Gegner auf die Schultern. Gegner 3 brachte dann doch schon einiges an Erfahrung mit und siegte dementsprechend klar. Seinen Kampf um Platz 5 gewann Karl-Heinz wieder mit guten Angriffen zu einem 16:0 technisch überlegenen Sieg!
Jan Kahrl, der den TSV im U10 Limit bis 29kg vertrat, trainiert auch noch nicht allzu lange, ist aber auch eine Zukunftshoffnung wie seine Teamkollegen. Er rang zunächst mit verständlichem Lampenfieber und konnte dieses am Ende bezwingen. Mit wiedererlangter Tapferkeit rang er zwar gut mit, konnte seinem Gegner allerdings noch nicht gefährlich werden und schied aus. Von Jan dürfte noch Einiges zu erwarten sein.
Bei den größeren Jungen der U12, vertrat Robin Kluckow diesmal die Farben des TSV Falkensee im 46kg der U12. Turnierziel für Robin, welcher am Vorwochenende bereits die Silbermedaille dieses Limits bei den Berliner Meisterschaften erringen konnte, war aufs Treppchen zu steigen. Kein einfaches Unterfangen, bei 10 starken Teilnehmern in diesem Limit. Gleich der erste Gegner war die härteste Nuss. Trotz aller Angriffsbemühungen Robin’s, wandelte dieser alle Angriffe abgeklärt zu eigenen Punkten und gewann technisch überlegen. Danach ließ Robin nichts mehr anbrennen und gewann seine 3 folgenden Kämpfe souverän, 2 davon als Schultersieger. So erfüllte sich der Traum vom Treppchen, Bronze für Robin.
Ole Franz ging zum zweiten Mal in diesem Jahr in neuer Gewichtsklasse ins Rennen, dem 46kg Limit der U12, mit 9 starken Teilnehmern. Auch er konnte sich in der Vorwoche den Berliner Vizemeistertitel dieses Limits sichern und wollte dementsprechend wieder einen Platz auf dem Treppchen erringen, am besten ganz oben. Entschlossen ging er in seine Kämpfe, die ersten beiden gewann er als Schultersieger, noch in der ersten Runde. Konzentration hieß es in Kampf 3 gegen einen Altbekannten, Dauergegner Dorian Seeger aus Hennigsdorf. Ein spannender sehenswerter Kampf in dem sich Führung und Rücklage abwechselten. In Runde 2 gelang dem Gegner die Führung auszubauen und Ole unterlag nach Punkten. Im folgenden Kampf um Bronze wehrte Ole abgeklärt den Angriff des Gegners ab, überführte Ihn in die Bodenlage und schulterte mit der Zange zu Bronze!
Für die Ringerfalken aus dem Havelland ein sehr gutes, erfahrungsreiches Turnier, das den Startern gleichermaßen Erfahrung im Ringen vermittelte, als auch Freude am Gewinnen und Niederlagen wegzustecken. So jeder für sich seine Stärken und Schwächen herausfinden und daraus zusammen mit dem Trainerteam, die nächsten Ziele ableiten. Auch die mitgereisten Fans waren begeistert von der Leistung unserer Recken.
Marco Köhler