2-mal Gold und 2-mal Bronze von Falkenseer Ringerfalken erbeutet!
Auf in den hohen Norden Brandenburgs machten sich die Ringerfalken am Samstag bereits im Morgengrauen. Es ging wieder zum Traditionsturnier nach Wittenberge, welches wie in jedem Jahr ein fester Bestandteil des Turnierplans der Falken ist. Die Prignitzer konnten 200 Ringerinnen und Ringer der 6–12-Jährigen aus 29 Vereinen zu einem damit gut besuchten und technisch teils schon hochklassigen Turnier begrüßen. Der TSV Falkensee hatte diesmal einige krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen und war deshalb nur mit 9 der ursprünglich 14 geplanten Startern angereist.
Die jüngsten und leichtesten Starter für den TSV Falkensee waren die Trainingspartner Leonard Klein und Karl-Heinz Rossi im 23 Kg Limit der U8. Sie rangen ein nordisches Turnier, jeder gegen jeden und damit unvermeidbar gleich im ersten Kampf gegeneinander.
Nun sind Falken nicht die größten Beutegreifer aber mit Sicherheit die schnellsten. Das stellten die beiden Derwische wieder einmal eindrucksvoll zur Schau. Immer abwechselnd in Ober- oder Unterlage warfen sie mit Punkten nur so um sich, sodass der Kampfrichter mit der Vergabe kaum nachkam. Erst nach der vollen Kampfzeit stand der Sieger Leonard mit einem Punkt Vorsprung aus letzter Sekunde mit 15:14 fest. Karl-Heinz gewann seine beiden anderen Kämpfe jeweils technisch überlegen, also mit 15 Punkten Vorteil und als Schultersieger noch in der ersten Minute. Leonard konnte den 2. Gegner auch direkt Schultern, tat sich aber schwer gegen ein clever agierendes Mädchen, das einige seiner Angriffe geschickt übernahm und den Kampf nach anfänglichem Rückstand zu einem 24:15 für sich entschied. Bei einer solcher Sachlage, die 3 hatten sich alle gegenseitig besiegt, entscheiden die erzielten Punkte und das Ergebnis gegeneinander darüber, wer letzten Endes gewinnt. Karl-Heinz erzielte damit Gold, durch seine technisch überlegenen Wertungen gegen die gemeinsame Gegnerin, wogegen Leonard durch die Niederlage gegen sie Bronze bekam.
Die Gewichtsklasse bis 31kg der U8 war für den TSV mit den Zwillingen Alexander und Maximilian Radtke besetzt. Auch sie rangen ein nordisches Turnier jeder gegen jeden und auch sie mussten gleich im ersten Kampf gegeneinander antreten. Alexander war dabei der deutlich aktivere, wurde aber in Runde 2 von seinem Bruder eingeholt und kurz vor Schluß mit 10:8 überholt. Im anschließenden Trainerinterview gab er zu Protokoll, „Ich muss meinem Bruder ja schließlich auch mal ein paar Chancen zum angreifen lassen!“ Die beiden weiteren Gegner konnten beide nicht besiegen. Hier muss zur bereits guten Entschlossenheit und Kraft noch Konzentration folgen, dann ist hier durchaus mehr drin. Bronze für Maximilian also und den 4.Platz für Alexander.
Paul Hagen startete im 29kg Limit für den TSV. Der Falkenseer hatte diesmal mit in dieser Altersklasse durchaus mal vorkommenden Aufregung zu tun und fand nicht so richtig in den Wettkampf.
So vergab er leider 3 möglicherweise zu gewinnende Kämpfe, gegen vergleichbare Ringer. Angespornt durch seine Trainer und dem Zuspruch seiner Trainingskameraden, fand er im letzten Kampf des nordischen Turniers sein Vertrauen zum eigenen Können wieder und besiegte den Gegner deutlich nach Punkten. Platz 4 für Paul.
Charlotte Rossi, welche im 29kg Limit der U10 für den TSV startete, fand sich diesmal in einer Gruppe aus körperlich kräftigeren Jungen wieder. Trotz gutem, entschlossenem Angreifens, fehlten Ihr verständlicherweise noch die Möglichkeiten, Kämpfe für sich zu entscheiden. So schied sie leider aus.
Jan Kahrl vertrat die Ringerfalken im 31kg Limit der U10. Siegeswillig zeigte er Trainern, Vereinskameraden und mitgereisten Fans was er schon alles gelernt hat, und setzte dies auch konsequent um. So konnte er 2 aus 4 Kämpfen als Schultersieger gewinnen und erzielte Platz 5.
Trainingspartner Friedrich Freuer hatte im 34kg Limit der U10 ein schweres Los. Er sah sich ausnahmslos älteren, erfahreneren Gegnern gegenüber und hatte diesmal keine Chance Kämpfe zu gewinnen.
Im 42kg Limit der U12 vertrat wieder Robin Kluckow den TSV Falkensee. Der Wirbelwind aus der Gartenstadt ließ sich auch durch die 2,5kg Gewichtsunterschreitung zum Limit nicht verunsichern und agierte gewohnt angriffsstark. Konzentriert besiegte er die ersten beiden Gegner ohne Gegenpunkte als Schultersieger und mit technisch überlegenen Sieg 16:0. Im 3. Poolkampf errang er, trotzdem er hoch umstrittene Punktentscheidungen gegen sich hinnehmen musste, unbeirrt seinen Plan verfolgend einen 15:13Punktsieg und stand somit im Finale um Platz 1. Dieser Gegner war ein ganz anderes Kaliber und agierte ähnlich abgeklärt. Hier wäre mit kurzfristigen Einzelaktionen kein Stich zu machen gewesen. Punkt um Punkt erarbeitete er sich einen Vorsprung und teilte seine Kräfte ein. Und die Rechnung ging auf. In Runde 2 gab er Gas und baute seinen Vorsprung noch mit der Spindel zum 16:8 aus, einer Durchdrehtechnik an den Beinen, die ihm unter Wettkampfbedingungen zum ersten Mal erfolgreich gelang. Somit Gold auch für Robin.
Marco Köhler