Zweiter Platz in Hennigsdorf: TSV Falkenseer Falken überzeugt mit Leidenschaft
Starke Kämpfe, klare Siege, enge Entscheidungen und am Ende ein Pokal für das ganze Team
Beim traditionsreichen Havel-Cup in der benachbarten Stadt Hennigsdorf war der TSV Falkensee mit einem starken Kader vertreten. Viele spannende Kämpfe, erste Erfolge, lehrreiche Momente und eine überraschende Teamwertung prägten den Tag für die jungen Falken.
Robin Kluckow dominiert die U15
Robin Kluckow (44 kg) zeigte sich in Premnitz in Bestform. Den ersten Kampf entschied er technisch überlegen für sich mit zehn Punkten Vorsprung, wenn auch mit Gegenwert durch den Gegner. Nach einer knappen Führung in Runde eins stellte Robin in der zweiten Runde taktisch um: Er konzentrierte sich auf das linke Bein des Gegners und punktete mit technisch sauberen Angriffen. Auch im zweiten Kampf ließ er nichts anbrennen: Mit wachsenden Selbstvertrauen zwang er seinen Gegner zunehmend in seinen eigenen Kampfstil, landete erneut mehrere doppelte Beinangriffe und holte sich nach einem abgehobenen Angriff den Schultersieg. Ein klarer erster Platz für Robin, an diesem Tag war ihm niemand gewachsen.
Jan Kahrl: Starke Kämpfe trotz unglücklicher Entscheidung
Jan trat in der C-Jugend bis 38 kg an und musste gleich zu Beginn eine bittere Pille schlucken. Ein unerfahrener Schiedsrichter übersah wiederholtes passives Verhalten seines Gegners, das eigentlich Strafpunkte bedeutet hätte. Nach einer 1:0-Führung für nahezu vier Minuten verlor Jan den Kampf in den letzten Sekunden durch einen einzigen Randausgang seines Gegners, offiziell 1:1, doch mit Vorteil für den Kontrahenten. Trotz des Rückschlags kämpfte sich Jan entschlossen durch das Turnier, wurde von Kampf zu Kampf besser: strategischer, abgeklärter, stärker. Doch die vielen vollen Kampfzeiten kosteten Kraft, und im Duell um Platz drei fehlte am Ende die Ausdauer. . Kein Zweifel, dass er sich beim nächsten Mal auf dem Treppchen befindet, aber hier noch Platz 4 für Ihn.
Charlotte Rossi kämpft stark gegen die Jungs
In der C-Jugend bis 38 kg stellte sich Charlotte Rossi einer besonderen Herausforderung: Sie trat gegen Jungs an und das in einer Altersklasse, in der die körperlichen Unterschiede spürbar werden. Im ersten Kampf verteidigte sie mutig einen Beinangriff, holte direkt zwei Punkte, wollte anschließend selbst mit einem Kopfhüftschwung punkten, verpasste jedoch den Moment. Ihr Gegner konterte und konnte sie schultern. Im zweiten Kampf traf sie auf ihren Trainingspartner Jan Kahrl, der ihre Stärken kannte und sie punktetechnisch über die volle Kampfzeit dominierte. Ein frühes Aus für Charlotte, aber ein beeindruckender Auftritt gegen körperlich überlegene Gegner.
Friedrich Freuer & Paul Hagen: Starke Kämpfer, schwaches System
In der U10 bis 38 kg traten Friedrich und Paul an und hätten beide das Potenzial gehabt, ganz vorne zu landen. Doch ein neues Wettkampfsystem sorgte für Chaos: Aufgrund eines falsch gewerteten Kampfes wurde der gesamte Ablauf durcheinandergebracht. So kam es zu nicht fairen Begegnungen und falschen Platzierungen. Dennoch zeigten beide starke Leistungen, besonders bei Fassart, Stellung und Beinangriffen, komplexe Abläufe, die selbst ältere Kämpfer fordern. In ein bis zwei Kämpfen fehlte noch das letzte Quäntchen Selbstvertrauen. Aber dass sie das Zeug zum Turniersieg hatten, war klar zu erkennen.
Leonard Klein: Souverän zum Turniersieg
In der U10 bis 27 kg startete Leonard hellwach ins Turnier. Im ersten Kampf ließ er sich auf ein wildes Gefecht ein und brachte seinen Gegner letztlich auf die Schultern. Der zweite Kampf war dann ein Musterbeispiel für sauberes Ringen: Leonard konterte einen Schulterwurf, setzte einen präzisen Halbnelson und siegte ohne Fehler. Platz eins, mit Bestnoten vom Trainer.
Karl-Heinz Rossi: Erfahrung schlägt diesmal Nervosität
In der U10 bis 29 kg konnte Karl-Heinz nach einer krankheitsbedingten Trainingspause noch nicht an seine alte Form anknüpfen. Die Nervosität war spürbar, beide Kämpfe gab er zu früh ab. Jeder hat einmal einen solchen Wettkampf. In Topform vor den Sommerferien wäre mehr drin gewesen. Jetzt heißt es: abhaken, weitermachen. Platz drei.
Maxim Schatz & Elias Teske: Jüngste kämpfen tapfer
Maxim und Elias starteten beide in der U10 bis 25 kg, als die Jüngsten von drei Jahrgängen. Maxim wurde im ersten Kampf kalt erwischt und durch einen Kopfhüftschwung geschultert. Elias traf auf einen erfahrenen Gegner, der ihn mit einem ungekannten Griff dominierte. Dennoch hielten beide gut mit, die Kämpfe blieben knapp. Das Highlight: ihr Duell gegeneinander. Maxim punktete sauber mit Beinangriffen, Elias kämpfte wilder von oben. Am Ende: 11:11. Der Sieg ging an Elias, aufgrund der höheren Punktwertung für Würfe. Platz vier für Elias, Platz fünf für Maxim.
Sam Freese: Schnell, stark, souverän
Sam zeigte erneut, was in ihm steckt und ließ die Trainer gleichzeitig jubeln und schmunzeln. Eigentlich wollte er Beinangriffe zeigen. Doch schon nach fünf Sekunden flog sein Gegner nach einem klassischen Kopfhüftschwung durch die Luft. Schultersieg, Platz eins. Effektiv, wenn auch anders als geplant.
Quereinsteiger mit starken Ansätzen: Rolf Rossi & Alem Fazlic
Auch zwei Quereinsteiger zeigten ihr Können in Freundschaftskämpfen bis zur U20. Rolf Rossi hatte ein schweres Los, hielt tapfer mit und zeigte gute Ansätze. Nun heißt es: an Stellung und Strategie arbeiten. Alem Fazlic sorgte direkt für ein Highlight. Mit einem kraftvollen doppelten Beinangriff hob er seinen schwereren Gegner aus, das Raunen in der Halle war hörbar. Leider fehlte ihm in der Folge noch die Erfahrung, um die Kämpfe auch taktisch zu dominieren. Aber auch das ist nur eine Frage der Übung, das Potenzial ist da.
Krönender Abschluss: Platz zwei in der Teamwertung
Was keiner erwartet hatte, wurde am Ende Wirklichkeit: Die starke Mannschaftsleistung bescherte dem TSV Falkensee den zweiten Platz in der Teamwertung, so überraschend, dass der Pokal fast vergessen wurde. Ein großartiger Abschluss für ein intensives, aufregendes Turnierwochenende.
Ingo Köhler



