Gold für Falkensee: Ole Franz schreibt Vereinsgeschichte
Erfahrung, Leidenschaft und ein historischer Titel für Falkensee
Frankfurt (Oder) wurde am 3. Mai 2025 zum Zentrum des Nachwuchsringens, als in der Brandenburghalle die Mitteldeutschen Meisterschaften im griechisch-römischen Stil der Altersklassen U10 und U12 ausgetragen wurden. 140 Teilnehmer aus sieben Bundesländern kämpften auf drei Matten um Medaillen, Ruhm und die Ehre, sich mit den besten jungen Ringern Deutschlands zu messen. Die Veranstaltung auf höchstem Niveau wurde live gestreamt und bot den jungen Sportlern ein sehr starkes Wettkampfambiente. Und inmitten, drei ambitionierte Ringer des TSV Falkensee, die ihren Verein mutig und mit viel Herzblut vertraten.
Paul Hagen: kraftvoller Start, lehrreicher Abschluss
Paul trat in der Gewichtsklasse bis 32 Kilogramm der U10 an. Im ersten Kampf überraschte er seinen Gegner gleich zu Beginn mit einem schönen Schulterwurf und ging früh in Führung. Beide sammelten anschließend Punkte durch gekonterte Aktionen, sodass es zur Pause ausgeglichen stand. Nach der Pause fehlte Paul leider etwas die Kraft. Ein missglückter Angriff führte dazu, dass er geschultert wurde. Im zweiten Kampf ging Paul entschlossen zur Sache. Er versuchte, seinen deutlich stärkeren Gegner zu werfen und brachte ihn mehrfach in Bedrängnis. Dieser konnte sich nur knapp befreien und sammelte Punkte durch Konter. Paul hielt energisch dagegen und zeigte viel Kampfgeist, musste sich am Ende jedoch dem technisch erfahreneren Gegner geschlagen geben. Trotz der Niederlagen nahm er wertvolle Erfahrung mit nach Hause und bewies Mut und Durchhaltevermögen.
Jan Kahrl: starker Auftritt gegen reine Griechisch-Römisch-Spezialisten
In der mit zehn Teilnehmern stark besetzten Gewichtsklasse bis 35 Kilogramm der U12 zeigte Jan Kahrl, was in ihm steckt. Im ersten Kampf war er sichtlich aufgeregt, konnte sich aber früh seine bevorzugte Fassart sichern. Der kleinere, aber erfahrene Gegner versuchte, Jans Kopf zu klammern und zwang ihn mehrfach in unangenehme Positionen. Jan hielt stark dagegen und fand schließlich eine Lücke für seinen Schulterwurf. Die Ausführung war sauber, doch etwas zu langsam. Der Gegner konterte und konnte Jan schultern.
Besser lief es im zweiten Kampf. Gegen einen erfahrenen Griechisch-Römisch-Spezialisten stand Jan nun stabiler und setzte die Tipps seines Trainers gut um. Beide rangen um die bessere Position. Als Jan erneut in die gleiche Situation wie im ersten Kampf geriet, nutzte er entschlossen die Lücke und drückte seinen Gegner auf die Matte. Er hielt ihn anschließend auf den Schultern, konnte aber nicht fixieren und wurde stattdessen selbst in die gefährliche Lage gebracht. Mit viel Kraft kämpfte er sich heraus und ging mit 3 zu 2 in Führung. Diese Aktion hatte jedoch viel Energie gekostet. Nach einem kraftvollen Kopfhüftschwung des Gegners konnte Jan sich nicht mehr befreien und wurde geschultert. Ein starker und lehrreicher Auftritt.
Ole Franz: der erste Mitteldeutsche Meister im griechisch-römischen Stil des TSV Falkensee
Ole trat in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm der U12 an und hatte den Titel fest im Blick. Im ersten Kampf stand ihm ein deutlich kleinerer Gegner gegenüber, was den Einstieg erschwerte. Oles Wurfansätze scheiterten zunächst an der fehlenden Reichweite. Er erhöhte das Tempo, machte seinen Gegner müde und nutzte dann die Gelegenheit für einen kraftvollen Schulterwurf. Sieg Nummer eins.
Im zweiten Kampf wartete Felix Grützner von der Sportschule Frankfurt (Oder). Ein erfahrener Gegner, den Ole zwar schon einmal besiegt hatte, aber dessen Entwicklung auf der Sportschule schwer einzuschätzen war. Gleich zu Beginn sicherte sich dieser die bessere Fassart und versuchte, Ole mit doppelter Armklammer zu kontrollieren. Nun hatte Ole nur noch einen Arm frei zum Angreifen. Sein Gegner drehte sich zum Schulterschwung ein, doch Ole stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Als der Gegner versuchte, sich hinter ihn zu drehen, reagierte Ole schneller, kam selbst in die Rückenlage seines Gegners und rollte ihn durch. Vier Punkte. Eine starke Brustquetsche später lag der Gegner auf den Schultern. Schultersieg Nummer zwei.
Im Finale stand erneut ein kleinerer Gegner auf der Matte. Diesmal nutzte Ole den tieferen Stand geschickt aus, zog den Kopf seines Gegners nach unten und ging direkt zur Kopfschleuder. Ein sauberer Wurf, zwei Sekunden später war der Schultersieg perfekt. Ole Franz ist damit der erste Ringer in der Geschichte des TSV Falkensee, der sich den Titel des Mitteldeutschen Meisters im griechisch-römischen Stil sichern konnte. Es war ein historischer Moment für den Verein. Als er nach dem entscheidenden Schultersieg von der Matte aufstand, jubelten seine Trainingspartner lautstark. Die Begeisterung war riesig, der Stolz spürbar. Ein verdienter Lohn für harte Arbeit, Mut und Leidenschaft.
Von Ingo Köhler


